Tschüss und bis ein anderes Mal!

Pfiuuu! Was für ein Semester! (Und was überhaupt für einen Jahr!) So erleichtert wie jetzt bin ich noch nie gewesen, dass der Semester ein Ende nimmt.

Das Modul BAIN war rückblickend ein sehr lehrreiches Modul, voller Wissen und voller Praxis. Wo bei anderen Module es leicht wäre einen paar Sätze zu schreiben, um sie zusammmenzufassen, ist es hier nicht ganz so einfach. Wenn ich daran denke, merke ich einerseits wie viel ich gerlernt habe. Anderseits springt es in meinem Kopf von einem Thema zum Anderen und wieder zurück. Das Modul und die Lektionen waren sehr abwechslungsreich, eine gute Mischung aus Theorie und Praxis kombiniert mit Gruppenarbeiten und Reflexionen der Dozenten.

Schon bei der ersten Lektion hatte ich in diesem Modul Spass. Denn wir erhielten eine Erfrischung in den Grundbefehle für die Kommandozeile. Mit der Shell zu arbeiten, hat mich besonders gut gefallen. So habe ich Software installiert, Daten hoch- und herunterzuladen sowie sogar Befehle – dank den guten Erklärungen der Dozenten – verstanden. Das Schaubild hat uns über den ganzen Semester begleitet. Am Anfang konnte ich mir gar nicht vorstellen, was wir genau machen werden. Aber Stück für Stück entwicklete sich das Puzzle zu einem klareren Bild. Vielleicht hätte es geholfen, schon am Anfang mit einfache Worte das Schaubild zu erklären, um nicht nur die Lektionen zu folgen und erst später den tatsächlichen Sinn der grossen Übung zu verstehen. Sehr interessant fand ich zudem die Vergleiche, die gemacht worden sind, wie zum Beispiel zwischen Koha und Alma oder zwischen Open Data und Open Acess. Auch den kritischen Blick, welcher die Dozenten warfen, auf die Popularität von gewissen Bibliothekssysteme und die Wichtigkeit von Open-Source-Software, sowie wie man die Statistiken von Anwednungen bewerten kann.

Bei dem Schreiben dieses Beitrages und der Reflexion, die dabei erfordert wird, kann ich mich jetzt nochmals versichern, dass ich das Richtige Major (Archiv) gewählt habe. Allgemein in diesem Semester habe ich gemerkt, wie alle Themen der archivischen Praxis und der Digitalisierung mich motiviert haben. In BAIN war es auch so: das Exkurs zum Metadatenstandard LIDO und dessen Modell CIDOC fand ich sehr wertvoll. CIDOC ist mir bei der Arbeit letzter Frühling begegnet und hat mich überfordert. Auch wenn ich jetzt nicht unbedingt daraus einen Schema für die Erschliessung von Artefakte innerhalb des Forschungsprojektes, in welchem ich involviert bin, entwickeln möchte, habe ich Lust bekommen mich mit LIDO zu befassen und es später in der Praxis in einem Archiv anzuwenden. Die Übungen in ArchivesSpace haben mir dazu endlich einen Enblick gegeben, wie eine Archiv-Software funktionniert. Ich konnte allerdings nicht immer so viel mit dem Aufbau in ArchivesSpace anfangen. Von der schwierigen Theorie zu einer Software, in welche alle wichtige Begriffe in Englisch sind, zu arbeiten, hat mich ein wenig überfordert. Wie und wo gewisse Informationen platziert werden sollen war in der kurzer Zeit der Übungen schwer nachzuvollziehen. Bei einem nächsten Mal würde ich zuerst über die Begrifflichkeiten für die Bedienung mehr wissen wollen. Trotzdem bin ich für diese Erfahrung sehr dankbar und wüsste jetzt wo ich die Informationen finden könnte. Interessant war auch die kritische Betrachtung von den aktuellen Archiv-Standards und den Blick auf Records in Context. Da habe ich mich sogar gefragt, wieso wir diese Standard in früheren Semester nicht auf diesem Blickwinkel angeschaut haben.

Ah und ja, noch was! Jetzt weiss ich was Crosswalks sind und was es für Schnittstellen gibt (sowie wozu man diese überhaupt braucht)! Dementsprechend fand ich die Harvest-Übung sehr gut, leider die Nutzung von MarcEdit nachher weniger. ;)

Einzig schwer für mich war der Leistungsnachweis. Ich habe eigentlich wirklich Freude gehabt, Übungen für das Modul zu machen und bleibte auch lang dran bis alles funktionnierte, wenn dies nötig war. Aber es war für mich sehr schwierig vor jeder nächster Lektion so viel Zeit für einen Blogeintrag zu investieren. Wer nicht gerne schreibt und mit einem vollen Zeitplan zu kämpfen hat, kann sich meine Situation vorstellen. Vermutlich machte die Überarbeitung des Fachpraktikumsberichtes die Sache nur noch schwieriger, da ich da auch noch sehr viel Zeit und vor allem Energie investieren musste. Jetzt schaue ich trotzdem die Blogbeiträge mit ein wenig Stolz, da ich meinen eigenen Schatz an Wissen und Erfahrungen mit Bibliothek- und Archivinformatik habe.