Weiteres Kennenlernen von Koha

Mit den folgenden Übungen konnten mit Koha und seine Funktionalitäten experimentieren.

Übung: Manuelle Bedienung

Anhand eines minimalen Beispiel eines Bibliotheksworkflow haben wir ein Buch erfasst, ein Benutzer erstellt, ein Buch auf dem neu erfassten Benutzer ausgeliehen und zurückgenommen.

  • Buch erfassen: wir haben ein neuer Datensatz erstellt, in dem wir die Pflichtfelder aufgefüllt haben – 000und 008 wurden beim Anklicken automatisch befüllt, in 245a musste ein Titel vergeben werden. Ich nahm dafür das Buch “Methoden der empirischen Kommunikationsforschung” aus einem anderen Modul. Ein Exemplar musste noch hinzufügt werden, um die Ausleihe zu ermöglichen. Dafür musste noch ein Barcode vergeben werden.
  • Benutzter anlegen: Bei Benutzer > Schnellaufnahme wurde ein Bunutzer mit Name und Ausweisnummer hinzugefügt. Und weil ich zur Zeit mir mit Elektromobilität und besonders Tesla beschäftige, erstellte ich den Benutzer “Elon Musk” mit Ausweisnummer “S3XY”. Fun Fact: S3XY steht für die aktuellen vier Tesla-Modelle. Die Marke hat definitv Spass am Autos entwickeln und besonders an der Namenvergebung.
  • Buch an der Theke ausleihe: im Suchschlitz wird Ausleihe ausgewählt und den Ausweisnummer gesucht, dann im Ausleihe-Schlitz den Barcode des erwünschten Exemplars eingegeben.
  • Buch zurücknehmen: im Suchschlitz wird Rückgabe ausgewählt, den Barcode des Examplars eingegeben und abgeschnickt.

Erkenntnisse/Probleme meinerseits

Grundsätzlich hatte alles gut funktionniert. Allerdings tritt ich auf einen Fehler, da ich die Ausleihe bestätigenmusste. Es gab mir an, dass der Benutzer den Medium “augrund der Ausleihkonditionen nicht ausleihen” kann oder dass “für diese Kombination aus Medien- und Benutzertyp wurde keine Ausleihkondition definiert”. Es liegte nicht an der Schnellaufnahme, wie ich zuerst vermutet habe, sondern wie ich das Mediumtyp oder der Benutzertyp eingestellt habe. Leider konnte ich da keine Lösung finden, damit dieses Kommentar nicht kommt. Auch nachdem ich im Tutorial nach Fehlersuche meinerseits gegangen bin. Immerhin funktionniert die Ausleihe sowie die Rückgabe des Buches.

Fehler aufgrund Ausleihkanditionen

Im Suchschlitz: Wenn ich das Buch mit “Forschung” suche und dieses “Kommunikationsforschung” im Titel hat, wird es nicht gefunden. (Nur mit Kommunikationsforschung erhielte ich einen Treffer). Dies finde ich nicht sehr gut gelöst, da man nicht immer den genauen Titel eines Buches kennt. Ob dies durch eine Inhaltserschliessung bessere Resultate geben würde, wäre noch auszuprobieren. Aber auch da müsste man genau wissen, welche Stichwörter benutzt werden. Als Add-On zu dem Thema wie Giulia es schön in ihrem Blog beschreibt, zeigt Koha Schwächen beim Discovery-Teil auf. Allerdings ist ein nicht selten, um solchen Schwächen zu mindern, dass andere Discovery-Systeme wie VuFind in einer Bilbiothekssoftware eingeführt werden.

Ansonsten fand ich Koha relativ einfach bei der Handhabung, da Buttons und Einstellungen grundsätzlich einfach zu finden sind und die Katalogsuche, die Benutzer, die Ausleihe sowie die Rückgabe mit dem gleichen Prinzip über den Suchschlitz betätigt werden.

Übung: Datenimport

Koha verfügt über einige Schnittstellen. Mit dieser Übung haben wir eine Schnittstelle benzutzt, um sich an einer semi-automatische Erfassung zu versuchen. Grob sich wir folgende Schritte verfolgt – im Skript befindet sich die Schritt-für-Schritt Einleitung

  • Z39.50 Server einrichten (neuer SRU-Server) mit der Eingabe von Servername, Hostname, Port, Ausgwählt (Standardsuche): ja/nein, Datenbank, Synthax und natürlich Auswahl der Codierung.
  • Semi-automatische Erfassung (“Copy Cataloging”): Bei dem Import über den Server wir nach einem Dokument gesucht, Import ausgwählt nach der Überprüfung des Vorschaus und im Katalogisierungsbildschirm wird versucht zu speichern. Vor der Speicherung muss allerdings unbedingt im Feld 942c den Medientype ausgewählt werden. Zum Schluss wurde – wie vorhin – mit einem Barcode ein neues Exemplar hinzugefügt.

Erkenntnisse/Probleme meinerseits

Hier ist bei mir alles gut verlaufen, auch waren wir in der Gruppe sehr schnell. Um den Exemplar hinzufügen, reichte es im Feld des Barcodes zu klicken und es kommte automatisch. Dies funktionniert, wenn die Einstellung des inkrementellen Barcodes aktiviert worden ist. Im Tutorial von Stephan Tetzel wurde die Einstellung vorgeschlagen, falls dies nicht gemacht worden ist, kann man es nachträglich manuell einstellen. In der Diskussion mit der Gruppe wurde festgestellt, dass die Schnittstelle ein gute Lösung ist, um nicht selbst katalogisieren zu müssen und somit Zeit zu sparen.

Hinweis vom Dozenten: Die Z39.50 Schnittstelle ist eine uralte Schnittstelle. Entweder benutzt, um live Metadaten zu suchen, oder wie wir es in der Übung benutzt haben. Nützlich, aber eigentlich zu langsam, vor allem wenn es darum geht, eine Suche über meherere Kataloge durchzuführen.

Exkurs: Datenexport und Schnittstellen

Aus diesem Exkurs lernen wir, dass Koha den dateibasierten Datenexport und diverse Schnittstellen unterstützt und dass dabei die OAI-PMH Schnittstelle benutzt wird. OAI-PMH heisst eigentlich Open Archives Initiative Protocol for Metadata Harvesting. Mit der OAI-PMH können alle Daten exportiert werden und dies automatisch und inkrementell nach einem definierten Zeitraum. Somit werden Änderungen regelmässig abgerufen. Im Block “Metadaten modellieren und Schnittstellen nutzen” werden wir die Thematik vertiefen (siehe Blogeinträge 6 und 7).

Übung: OAI-PMH

Bei dieser Übung prüften wir ob die Datensätze die wir erstellt hatten, abrüfbar sind. Dafür wurde:

  • Unter Administration > Globale Systemparameter > Webservices, OAI-PMK aktiviert.
  • die AutoUpdateSets ebenfalls aktiviert
  • “Alle Web Services Parameter speichern” ausgewählt und dann die Schnittstelle abgefragt

Wie ging genau die Abfrage der Schnittstelle?

  • Im Browser wurde die Basisurl eingegeben. Bei uns ist sie wie folgt: http://bibliothek.meine-schule.org/cgi-bin/koha/oai.pl
  • Dann auf die oberen Link geklickt. Unter Metatdata Formats > MARC21 / Lists of Records > Metadata fand ich das Buch “Methoden der empirischen Kommunikationsforschung” aus der ersten Übung. Hier wie dies aussah: Buch zur Kommunikationsforschung in OAI-Schnittstelle

Fragen / Erkenntnisse?

Welche Nutzen für unsere eigene Bibliothek? Mit einer Schnittstelle wie OAI-PMH ist ein Datenaustausch zwischen zwei Bibliothekssysteme möglich, oder wenn man z.B. ein hübscheres Katalog haben möchte. Auch anhand des Beispiels merkteb wir, dass die von uns katalogisierten Medien in verschiedene Formate angezeit werden könnten. Wir werden in späteren Vorlesungen wieder zu dieser Thematik kommen und diese genauer anschauen.

In dieser Literatur, welche von den Dozenten gegeben worden ist, kann man sich vertiefen im Thema, sowie spannende Beispiele nachlesen.

Marktüberblick Bibliothekssysteme

Statistiken zum Markt USA/UK

“Library Systems Report” von Micheal Breeding: Einziger Bericht, dass so vollständig ist. Einmal im Jahr wird da über die geschäftliche Entwicklung von Bibliothekssysteme geschrieben und Statistiken zu den einzelne Systeme (von Anzahl der Entwickler pro Unternehmen bis zu Anzahl der Installationen pro System). Exlibris ist absolute Marktführer bei wissenschaftliche Bilbiotheken, vor allem momentan mit Alma als neue Entwicklung. Darauf zu achten ist, dass es auch sehr viele öffentliche Bbilbiotheken gibt, welche oft ganz andere Systeme nutzen.

Aktuell:

  • Mit SLSP wird Alma installiert, dies als Cloud-Angebot. Server wird sich in Amsterdam befinden.
  • Grösste Open-Source-Alternative: FOLIO, welches von den Unterstützer von Koha gepflegt wird. Bei grösseren Bibliotheken geht man leider weniger auf Open-Source, obwohl FOLIO gut funktionnieren würde.

Alma im Vergleich zu Aleph und Koha

  • Im Gegesatz zu Alma, verfügen Aleph und Koha über kein integriertes ERM (Electronic Resource Management). Also wie man E-Books und andere elektronische Medien verwalten kann. FOLIO hätte ein integrietes ERM, somit konkurrenzfähig.
  • Auch ist Alma ist auf dem aktuellsten Stand der Technik: Alma bietet unter Anderem vorbildliche Programmierschnittstellen.
  • Alma ist cloudbasiert, d.h. zentrale Installation auf Servern von Ex Libris und regelmäßige Updates. Cloud-basierte Angebote liegen in einem aktuellen Trend, aber bringen viele Nachteile mit sich: wie z.B. Zwangs-Updates und dann funktionniert die Software oder Teil der Software nicht mehr und man gibt Kontrolle ab (über die Software, ihre Nutzung und in weitesten Sinne auch über unsere Daten). Zu den Vor- und Nachteile des Cloud-Computing habe ich noch dieser Artikel gefunden, welcher ich noch interessant fand. Ich glaube, ob man sich für cloud-basierte Software oder nicht entscheidet, muss je nach Andwendung der Software und Nutzung für die Institution abgewägt werden. Selber bin ich auch nicht immer davon überzeugt (z.B. mit Adobe CC vermisse ich die lokal-installierte Software).

Kritik aufgrund der Macht von Exlibris: wenn alle Biblitoheken Alma benutzten, dann bestimmt allein Exlibris die Preise und man ist damit komplett gebunden. Diese Entwicklung in der Bibliothekslandschaft könnte Gefahren mit sich bringen, indem Exlibris ein Monopol erhält.

Installation ArchivesSpace

Da dieser Blogeintrag eher zu lang geworden ist, möchte ich nur schreiben: Die Installation hat geklappt! Ich freue mich auf die nächsten Vorlesungen und das Experimentieren in/mit ArchivesSpace.


Quellen: Giulias Blog, Skript, 4 Vor- und Nachteile des Cloud Computing.